Gambling Stories gone wrong

Wie die berühmtesten Geschichten der Glücksspiele und Wetten heute ausgehen könnten

Der Poker Boom

Die berühmteste Story des Poker ist ohne Zweifel der WSOP Main Event Gewinn des damaligen Amateurs Chris Moneymaker. Seine $20 Online Qualifikation für das größte Poker-Event des Jahres ihn passend zu seinem Nachnamen zum Millionär machten. Daraufhin startete der unglaubliche und mehrere Jahre anhaltende Pokerboom, der Millionen von Freizeitspieler an die virtuellen Tische brachte. Die WSOP wurde daraufhin ebenso von Tausenden talentierten Amateurspielern überrannt und seit Jahren konnte kein Profispieler mehr das Main Event gewinnen.

Was wird  passieren, wenn der nächste WSOP Champion wieder ein Amateur wird?

phil ivey stolzer baccarat gewinnerSeit Jahren konnte kein Pokerprofi mehr das Event der Events gewinnen und zum inoffiziellen Weltmeister gekürt werden – und daran wird sich auch dieses Jahr nichts ändern. Es wird zwar wieder der ein oder andere Profi am Final Table vertreten sein, zum Schluss wird es aber wieder ein Amateur sein, der das meiste All-In-Glück hat. Dieser erhält neben seinem Millionen-Gewinn auch gleich einen Profi-Vertrag bei Full Tilt Poker. Mit ihm will man noch stärker die neue Zielgruppe der Freizeitspieler ansprechen, welche nun bevorzugt auf dem Smartphone pokern und ihr Halbwissen im PokerStrategy Forum feiern. Für Gus Hansen wird die Luft als Profi allerdings langsam dünn, es müssen langsam wieder Erfolge her „Ich bedaure es, meine Zeit in den High Stakes Spielen vergeudet zu haben. Von nun an werde ich an den Adrenalin Rush Tischen All-Ins trainieren!“ Andere Profis resignieren hingegen, Phil Helmuth dazu ungewöhnlich emotionslos: „Das war es für mich, Horden von Donks überrennen die World Series, keiner respektiert mehr meine Re-Raises.“ Phil Ivey als einer der besten Spieler seiner Zeit scheint Poker schon längst aufgegeben zu haben und sieht seine Zukunft an den Baccarat Tischen. „Es ist unglaublich, wie viele schlechte Baccarat Dealer in den renommierten Casinos noch herumsitzen, da kann man noch jede Menge leichtes Geld verdienen!“ Gerüchten zufolge soll er in kürzester Zeit bereits mehrere Millionen Dollar gewonnen haben.

Alles auf Rot

Ashley Revell verkaufte im Alter von 32 Jahren alles was er hatte – sein Haus, sein Auto, selbst das sprichwörtlich letzte Hemd. Sein Plan war es, sein gesamtes Bargeld von $135.300 bei einem einzigen Roulette-Dreh im Plaza Hotel and Casino Las Vegas auf Rot zu setzen. Freunde und Familie waren anwesend, obwohl niemand ihm das Einverständnis für diese Aktion gegeben hatte. Zum Schluss ging alles ganz schnell, es fiel die rote 7 und Ashley verdoppelte auf $270.600. Mit dieser Summe verließ er das Casino, er wollte sein Glück nicht noch weiter auf die Probe stellen. Ironischerweise wurde er nach seinem Roulette Gewinn professioneller Pokerspieler.

So eine Story kann aber auch ganz anders ausgehen.

verrueckter roulette spielerPeter hat eine verrückte Idee. Warum nicht alles was man hat und die Familie vielleicht gebrauchen könnte verkaufen und in Las Vegas in einem einzigen Spiel auf Rot setzen. Trotz der Nicht-Zustimmung der Familie, die nach dem Verkauf des sprichwörtlich letzten Hemdes in Einkaufstüten bekleidet anreist, wird mit großen Medienrummel die gesamte Barschaft von 130 großen Scheinen auf Rot gesetzt – und verloren. Dank der amerikanischen Gesetzgebung ist aber noch nicht alles verloren. Im Land of the Free kann man es selbst noch als geistig minderbemittelter Kaffee-Verschütter zum Millionär schaffen. Flugs wird Peter für unzurechnungsfähig erklärt, in die Geschlossene eingewiesen und das Casino verklagt. Da bei solchen Summen keine völlige geistige Gesundheit des Spielers vorausgesetzt werden kann, hätte das Casino ihn nie spielen lassen dürfen. Das Casino muss Schmerzensgeld zahlen, das wegen bleibender seelischer Schäden der Familienmitglieder in die Millionen geht. Die Familie feiert den neuen Wohlstand, während Peters Lebensabend in der Geschlossenen finanziell abgesichert ist.

Sportwetten Experten

Ein Student setzt während der WM2010 sein Stipendiumsgeld von rund 7000 USD auf den Sieg Angolas über Mali. Da Angola in der 78. Minute bereits 4:0 führt, ist die Quote mit 1.01 entsprechend niedrig. Dafür lässt sich aber mit solch einem Einsatz bei dieser sicheren Wette immerhin leichte $70 verdienen. Doch Mali schafft den unglaublichen 4:4 Ausgleich und unser Student muss pleite die Uni verlassen.

Es könnte aber auch anders kommen.

sportwetten gewinner mal andersWährend der WM2014 führt der Gastgeber Brasilien im Eröffnungsspiel 4:0 gegen Kroatien. Während an der Seitenlinie schon Samba getanzt wird, lockt 12 Minuten vor Spielende eine sichere Wette. Das Spiel endet 5:0 und das brasilianische Wintermärchen beschert unserem Studenten Holger einen satten Gewinn von $70. In guter alter Studententradition wird der neue Reichtum mit Kommilitonen mit Wein, Weib und Gesang gefeiert. Die Kurzen liefen gut, dafür aber der Abend etwas aus dem Ruder. Letztendlich gingen im noblen Chateau Caniveau ein paar antike Möbel zu Bruch. Für die Begleichung des Schadens musste das Stipendium dran glauben und Holger der Uni leider den Rücken kehren.

Das Soja Imperium

John W. Henry, Sohn von Sojafarmern, verdiente mit der Spekulation auf Mais und Soja Futures Millionen. Damit kaufte er neben dem Verlagshaus Boston Globe auch das Baseball-Team Boston Red Socks sowie den Liverpool FC.

Was würde ein Soja Millionär heute tun?

robben veganDie Zeiten könnten für Sojabauern nicht besser sein. Bereits jetzt lässt der vegane und vegetarische Boom die Preise auf dem Weltmarkt in die Höhe schnellen. Unser Sojabauer Ernst Huber wagt den Schritt an die Börse und spekuliert mit seinen Ersparnissen in Rohstoffen. Sein Insiderwissen macht ihn zum Multimillionär und um an regionalen Einfluss und Prestige zu gewinnen wird zunächst der Münchener Wochenanzeiger und später der FC Bayern München aufgekauft. So kommt der Rekord-Meister zu Deutschlands erstem veganen Bundesliga-Sponsor. Um das neue Investment für das Tofu-Imperium medienwirksam auszuschlachten, erlässt die Marketingabteilung einen neuen Speiseplan für das Team – zur Meisterschaftsfeier wird statt Bratwurst und Weißbier nun Tofu-Würstchen und entmagnetisiertes Wasser gereicht. Einige Spieler sind allerdings nicht besonders begeistert, Robben dazu in einem ungenehmigten Interview: „Der Hauptgang war so schmackhaft, wie Ulis Steuerprüfung gründlich“. Teamkollege Ribery ist ebenfalls sauer „Wenn das so weitergeht, halten mich hier keine 10 Jungfrauen mehr“. Nach massiven Spielerstreiks muss der FC Bayern das erste mal in seiner Vereinsgeschichte in der zweiten Liga spielen.